Kennen wir das nicht alle? Eine Tasse Kaffee in der Hand und schon schweifen die Gedanken ab. Habe ich eigentlich das Licht ausgeschaltet und wie war das gleich? Wollte ich nicht Rita anrufen?
So manche Produktpräsentation ist einfach nur zum Einschlafen. Und das muss nicht mal an dem Produkt selbst liegen. Ohne jetzt lange die Situation zu analysieren, möchte ich kurz und knapp zu ein paar Methoden kommen, die es wert sind, sie auszuprobieren.
Wie mit allem ist vieles eine Inszenierung und das gilt vor allem für Produktpräsentationen. Ich glaube, ich brauche nicht viel über die Methodik von Apple zu berichten. Vor allem deren Keynotes zur Vorstellung neuer Produkte sind bis auf die letzte Sekunde geplant und hierbei rede ich von jedem einzelnen Handgriff, von jedem Seitenwechsel, von jeder Bewegung auf der Bühne und vor allem jeder Witz!
Folgende Punkte sind variabel:
Sitzordnung (bunt gemischt, nach Charakter,…)
Bestuhlung (mit oder ohne)
Tischsituation (Frontal, U, Gruppen,…)
Präsentationsfläche
Präsentationsart
Präsentationsort
…
Nachdem nun einige der Variablen dargelegt wurden, ist es an der Zeit, sich über die Wirkung und vor allem die Wirkung, die man mit der Präsentation hinterlassen möchte, Gedanken zu machen. Im Folgenden möchte ich kurz eine Präsentation, die ich so selbst gehalten habe, vorstellen. Ich denke danach ist vielen klar, was eine Variation jeder einzelnen Variable bewirken kann.
Rahmen der Präsentation
Kurz zum Produkt: Management Software für logistische Prozesse
Zielgruppe: Unternehmensintern – Vertrieb und Mittleres bis Top Management und weitere Interessierte
Gruppengröße: ca. 20 – 30
Ziele der Präsentation: Vorstellung des Produkts, Stand der Entwicklung, Ergebnisse der Einführung bei einem unserer Kunden
Vorbereitung
Ausgangssituation: bestuhlter Raum mit einer langen Tafel
Umbau: Entfernen aller Tische bis auf 3 Demonstratoren (2 PC Stationen und ein Touch System), Präsentationsflächen an zwei verschiedenen Wänden.
Alle Besucher waren somit gezwungen zu stehen
Während, und vor allem nach der Präsentation, wurde somit eine Möglichkeit geschaffen, dass sich Kollegen von drei meiner Mitarbeiter in die Applikation einweisen lassen konnten
Durchführung der Präsentation
Zunächst frontal, wie man es klassisch erwarten würde. Wobei die Präsentation selbst eher sehr kurz und knackig gehalten und besonderer Wert darauf gelegt wurde, die Emotionen der Kollegen anzusprechen. Was waren die konkreten Nöte unseres Kunden, wo waren unsere Wege hart und wie sind wir als Team an dem Projekt gewachsen? Geschmückt wurde die Präsentation durch ein Video Tutorial zu dem Produkt selbst. Neben diesen Elementen wurde nach dieser allgemeinen Präsentation das Produkt live vorgestellt. Um auch hier die Kollegen zu aktivieren wurde die Präsentationsfläche geändert.
Nach dem auch dieser Teil der Präsentation abgeschlossen war … Standing Ovation (haha … alle standen bereits zum Klatschen).
Und viele Kollegen nahmen die Möglichkeit wahr, sich das Produkt im Detail nochmal von meinen Mitarbeitern erklären zu lassen.
Rückmeldung der Geschäftsbereichsleitung
“Klasse Veranstaltung, gut vorbereitet und vorgetragen. Weiter so!“